Wenn die Natur einen Steinbruch zurückerobert

Sommer 2017 | Kleinochsenfurt

Ganz in der Nähe meines kleinen Häuschens, auf der gegenüberliegenden Seite des Mains findet sich ein kleines Biotop das sich die Natur vom Menschen zurückerobert hat. Ein aufgelassener Steinbruch ist Heimat für einige seltene und nicht alltägliche Insekten geworden. Mein ganz persönlicher Hotspot wenn ich schlafende Bienen und Wespen fotografieren und bewundern möchte

Viele der artenreichsten Biotope unserer Zeit sind als Folge der Bewirtschaftung durch den Menschen entstanden. Oftmals gehen diese Lebensräume verloren wenn der Mensch mit der extensiven Bewirtschaftung oder Pflege dieser Gebiete aufhört. Der aufgelassene Steinbruch von dem ich gerne berichten möchte ist ähnlich aber der Natur war es erst möglich das Gebiet zurück zu erobern als der Mensch die Maschinen abgezogen hat. Entstanden ist dort nun ein Lebensraum für einige vom Aussterben bedrohte Arten. Für mich ist es dort deswegen so besonders weil ich dort immer schlafende Wespen und Bienen finde

Eumenes spec. | Lehmwespe

2014 habe ich versucht von allen schlafenden Bienen eine Portraitaufnahme zu machen. Die Schwierigkeit dabei ist, dass die Bienen eher Bienchen sind und einfach unglaublich klein, das bedeutet man muss in einem Maßstab größer 1:1 fotografieren. Die einfachste Möglichkeit ist ein möglichst kurzes Makroobjektiv mit Zwischenringen zu verwenden. Ich habe damals mit 60mm an APSC und 35mm Zwischenringen fotografiert. Nichts für schlechte Nerven, alleine das Motiv im Sucher der Kamera zu finden ist bei Maßstäben jenseits 1:1 eine echte Challenge.

Nomada spec. | Wespenbiene

Epeolus variegatus | Filzbiene

Anthidium punctatum | Wollbiene

coelioxys spec. | Kegelbiene

Unbedingt erwähnt werden müssen noch zwei Bläulingsarten die auch diesen Steinbruch besiedeln. Es kommen dort natürlich noch allerhand andere Bläulingsarten vor, aber diese beiden sind wirklich etwas Besonderes und finden im Maintal einige der letzten Rückzugsgebiete. Die Hoffnung, dass diese kleinen Flattermänner wieder neue Biotope besiedeln ist sehr klein, denn dadurch, dass wir die Barrieren zwischen möglichen Lebensräumen immer weiter vergrößern (Strassen, intensive Landwirtschaft, Bebauung) schafft es eine Art die ein Aktionsradius von wenigen 100 Metern hat, aus eigener Kraft, nie mehr den Sprung in andere Gebiete.

Scolitantides orion | Fetthennen-Bläuling

Polyommatus daphnis | Zahnflügel-Bläuling

Natürlich gibt es nicht nur Bienen und Bläulinge, sondern auch noch reichlich Spinnen, Fliegen, Schrecken etc.

Xysticus spec. | Krabbenspinne mit Beute

Cylindromyia spec. | Raupenfliege

  • Orchideen

    Meine größte Leidenschaft nach meiner Familie

    Nichts fasziniert mich mehr in der Natur als die wild wachsenden Orchideen Europas. Alle werde ich nie zu Gesicht bekommen, aber ich hoffe die Liste ist noch lange nicht am Ende und ich kann jedes Jahr neue Arten hinzufügen.