Trockenhänge in Böttigheim
Sommer 2017 | Böttigheim
Rund um das kleine Dörfchen Böttigheim finden sich eine Reihe von Trockenmagerrasen die Lebensraum für eine ganz besondere Flora und Fauna sind. Ein absoluter Traum für mich als Makrofotograf. Diese Gebiete und einige schöne Motive möchte ich gerne vorstellen. Dementsprechend ist das hier weniger ein Exkursionsbericht als vielmehr eine Vorstellung der Gebiete rund um Böttigheim.
Schmetterlinge
Ja, die Flattermänner. Davon gibt es in Böttigheim einige. Von den großen Rittern bis zu den kleinen Bläulingen, der geneigte Schmetterlingsfreund kommt hier auf seine kosten. Ich habe auch schon Segelfalter fliegen sehen, konnte aber dort noch keinen fotografieren. An einem kühlen, schattigen Morgen im April fand ich auf einem kleinen Hang den bisher kooperativsten Schwalbenschwanz meiner „Karriere“
Aber nicht nur die großen Ritterfalter sind sehenswert. Die, zumeist, strahlend orange gefärbten Schecken- und Perlmutterfalter sind typisch für die Trockenmagerrasen in Unterfranken. Nicht umsonst heisst eine der typischen Arten Boloria dia | Magerrasen-Perlmutterfalter
Bei all den großen Faltern will ich die kleinen, nicht minder hübschen Bläulinge nicht vergessen. Der Artenreichtum ist durchaus beachtlich. So finden sich neben den weiter verbreiteten Hauhechel- und Himmelblauen- auch seltenere Arten wie Sonnenröschen- und Esparsetten- aber auch echte Raritäten wie Storchschnabel- und Alexis-Bläuling
Wo geflattert wird, da gibts natürlich auch Nachwuchs. Die Raupen der hübschen Flugakrobaten fotografiere ich sehr gerne. Die wahre Schönheit wird oft erst sichtbar wenn man sich die Zeit nimmt die Details in Ruhe am Foto zu studieren. Fotografisch sind Raupen allerdings nicht die einfachsten Motive, die Form erfordert oftmals eine hohe Schärfentiefe, die bei entsprechendem Abbildungsmaßstab nicht mit einem Bild zu erreichen ist. Deswegen sind die meisten meiner Raupenbilder aus mehreren Einzelbildern „gestackt“ um die Schärfentiefe zu erhöhen.
Wespen und Bienen
Für Wespen und Bienen habe ich ein ganz besondere Faible. Die Schlafgewohnheiten vieler Arten ist einfach erstaunlich. Viele solitär lebende Bienen und Wespen beissen sich zum Schlafen an einem Halm oder Blatt fest und verbringen denn hängend oder kopfüber die Nacht. Dabei sind Bienen und Wespen echte Langschläfer. Im Gegensatz zu z.B. Hummeln die mit dem ersten Licht schon auf den Wiesen unterwegs sind, kann man sich bei Bienen und Wespen wirklich Zeit lassen um Bilder zu machen. Selbiges gilt übrigens auch abends, Sobald die Sonne sich dem Horizont nähert suchen sich sie sich schon einen Halm und beissen sich zum Schlafen fest
Andere Insekten
Neben den oben beschriebenen Familien gibt es natürlich noch andere Insekten. Diverse Fliegen, Käfer und Schrecken lassen das Herz des Naturfreundes höher schlagen. Besonders hervorheben möchte ich aber den Langfühlerigen Schmetterlingshaft, der schwerpunktmässig im Maintal und am Kaiserstuhl vorkommt. Dieses skurrile Insekt kennen wohl die wenigsten. Ich finde die wahnsinnig faszinierend und freue mich jeden Juli wenn sie fliegen.
Orchideen
Betrachtet man die Flora wären natürlich nicht nur die Orchideen erwähnenswert. Unter anderem gibt es größere Bestände des Diptam als auch, wie es sich für einen ordentlichen Trockenmagerrasen in Unterfranken gehört, die Küchen- oder Kuhschelle. Aber ich muss Prioritäten setzen und konzentriere mich auf die Orchideen. Ragwurzen, Knabenkräuter, Waldhyazinthe, Bocksriemenzunge … da gibt es schon ordentlich was zu sehen. Die besondere klimatisch begünstigte Situation um Böttigheim bietet vor allem den wärmeliebenden Arten beste Bedingungen