Spiranthes spiralis oder das Ende der Ochideensaison

28 August 2017 | Feuchtwangen

So geht die Orchideen-Saison jedes Jahr zu Ende. Spiranthes spiralis ist die Orchidee die als Letzte, in Deutschland, zur Blüte gelangt. Und weil ich sie auch 2018 wieder auf einer wunderbaren Wiese fotografiert habe, möchte ich ihr diesen kleinen Beitrag widmen.

Man könnte es eine Amokexkursion nennen die wir dieses Jahr zu dieser wunderschönen Orchidee unternommen haben. Mein Bruder, mein Orchideenfreund Marco und ich hatten uns kurzentschlossen aufgemacht um früh, ganz früh, sozusagen sonnenaufgang früh nach Feuchtwangen zu fahren, Spiranthes spiralis an zwei Standorten zu suchen und rechtzeitig um 9 Uhr zum Arbeiten wieder in Würzburg zu sein.

Insofern war das ein gewagtes Unterfangen, da wir keine Info bezüglich der Bestände in 2017 und dem Blühzustand hatten. Aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Bei meinem ersten Besuch des Standortes am 10 August 2016 bin ich unverrichteter Ding wieder zurück gefahren, nicht nur war damals das Wetter grässlich, es gab auch keine blühenden Pflanzen. Zwei Wochen später wurde ich dann belohnt und fand am Standort direkt an der Autobahn mehrere 100 Pflanzen in Vollblüte.

In der Morgendämmerung und bei bester Hoffnung geht es also los Richtung Feuchtwangen. Da man direkt am Standort parken kann stehen wir also tatsächlich bei Sonnenaufgang auf der Wiese und beginnen mit unserer Suche nach der kleinen Schönheit. Schon nach wenigen Metern wird klar, 2017 ist, zumindest an diesem Standort, kein gutes Jahr für die Herbstdrehwurz. Wir finden erst mal gar nichts, da wo man im Vorjahr bei jedem Schritt aufpassen musste keine der kleinen Pflänzchen zu zertreten, war jetzt nichts zu sehen.

Erst nach einiger Zeit konnten wir einige „unfotogene“, kleine Pflanzen finden. Wenn der Bann erstmal gebrochen ist finden sich dann schnell noch weitere, auch fotogene und so beginnt das übliche Ritual. Erwachsene Männer knien oder liegen auf der Wiese und die Kameras laufen heiss. Schnell sind ein paar ansehnliche Bilder im Kasten und die Stimmung könnte nicht besser sein. Der wunderbare Sommermorgen tut sein übriges. Nachdem dieser Standort ausgiebig inspiziert wurde wird es Zeit uns zum zweiten Standort aufzumachen. Schließlich ist der Zeitplan sehr straff.

Die zweite Wiese, eine klassische Streuobstwiese liegt ca. 10 Minuten entfernt und ist somit rasch erreicht. Die Situation hier ist noch schlechter als an unserer ersten Destination. Nach ausgiebiger Suche finden wir nicht mehr als 5 Pflanzen. Auch hier werden zu Dokuzwecken einige Bilder gemacht und dann heisst es ab ins Auto und die Rückreise antreten.

Anbei noch einige Bilder, auch aus dem Vorjahr.