Anacamptis coriophora in den Isarauen

10 Juni 2017 | Isarauen

Die Wanzen-Hundswurz ist eine der am stärksten gefährdeten Arten Deutschlands. Sie reagiert extrem empfindlich auf Veränderungen des Lebensraumes. Schön, dass es noch vereinzelt Biotope gibt in denen stabile Bestände dieser seltenen Orchidee zu finden sind. Eines dieser Gebiete in den Auen der Isar haben wir auch dieses Jahr wieder besucht.

Das Biotop an der Isar haben wir erstmals 2014 besucht und haben dort auch unseren Erstfund der Wanzen-Hundswurz | Anacamptis coriophora verzeichnet. Wir waren nicht schlecht erstaunt als wir dort einen riesigen Bestand dieser seltenen Art vorgefunden haben. Direkt am Rand der Wiese stehen mehrere Bienenstöcke die mit großem Eifer die Wanzen-Hundswurze anflogen und bestäubten. Es wurde also 2017 mal wieder Zeit diesem Standort einen Besuch abzustatten und nachzusehen wie sich die Bestände entwickelt haben.

Anacamptis coriophora | Wanzen-Hundswurz

Anacamptis coriophora | Wanzen-Hundswurz

Auch 2017 wurden wir nicht enttäuscht, der Bestand ist sicher größer als 500 Pflanzen und wir hatten den Eindruck als würde er sich über eine größere Fläche erstrecken als noch 2014. Die Auen der Isar sind wirklich ein toller Lebensraum mit einer ganz eigenen Fauna und Flora, an manchen Stellen wirkt es feuchter und fetter, an anderen wieder wie eine Brenne und so ist das Spektrum der vorkommenden Arten beeindruckend groß und es wachsen Arten nebeneinander die man nicht unbedingt als Nachbarn vermuten würde. So „wohnen“ hier z.B. die Sumpf-Ständelwurz | Epipactis palustris und die Fliegen-Ragwurz | Ophrys insectifera Tür an Tür. Aber auch Fuchs‘ Fingerwurz | Dactylorhiza fuchsii und das Brand-Knabenkraut | Neotinea ustulata können hier gefunden werden.

Anacamptis coriophora | Wanzen-Hundswurz

Anacamptis coriophora | Wanzen-Hundswurz

Anacamptis coriophora | Wanzen-Hundswurz

Anacamptis coriophora | Wanzen-Hundswurz mit Gymnadenia conopsea | Mücken-Händelwurz

  • Orchideen

    Meine größte Leidenschaft nach meiner Familie

    Nichts fasziniert mich mehr in der Natur als die wild wachsenden Orchideen Europas. Alle werde ich nie zu Gesicht bekommen, aber ich hoffe die Liste ist noch lange nicht am Ende und ich kann jedes Jahr neue Arten hinzufügen.